Nachlese Betriebsversammlung

Der Betriebsrat der OMC hielt am 23.5. seine erste Betriebsversammlung in der neuen Struktur am Küniglberg ab. Nach einer kurzen Begrüßung und einem Überblick durch die BR-Vorsitzende, Regina Docekal, stellten die gewählten Betriebsräte einzeln die folgenden Punkte vor:
1. Die neue Struktur sichtbar durch Abteilungen, Aufteilung pro Standort &
Vorstellen der Ersatzmitglieder des Betriebsrats (Iris Keutter)
2. Eigene Betriebsrats-Web-Seite als Neue INFO Plattform (Claus Philipp)
3. Gehaltsentwicklung und Kaufkraftverlust in der OMC (Leo Göser)
4. Einsparungen und Standortdiskussion (Regina Docekal)
5. Diskussion mit den Geschäftsführern
6. Allfälliges
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Thema Einsparungen:
Zu diesem Thema gab es bereits im Vorfeld reichlich Diskussionsstoff, wir als Betriebsräte wollten es genauer wissen, nachdem unsere Anfrage erst am Tag der Betriebsversammlung schriftlich beantwortet wurde, war natürlich klar, dass wir den Geschäftsführern
direkt vor der Kolleg/innen auf den Zahn fühlen wollten: Dazu waren alle 3 Geschäftsführer der erweiterten Tochter OMC,
Martin Biedermann, Werner Dujmovits und Michael Hajek eingeladen. Nach deren Aussage müssen laut des kaufm. Dir. Grasl
70 Mio. Euro in 2014 eingespart werden: Dieser Betrag resultiere u.a. aus der nichtgewährten Gebührenrefundierung,”die wohl in diesem Wahljahr tatsächlich nicht mehr kommen dürfte” (Biedermann), aber auch aus Fernsehrechten, die 2014 wegen
der Fussball-WM und den Olympischen Spielen anstehen . Prinzipiell gilt das was auch schon am 17.05 im Tiroler Tagesanzeiger publiziert wurde:
Neben Programmreduktionen und Sondererlösen wird wohl auch beim Personal gespart werden müssen. „Entweder es gelingt uns, einen neuen Kollektivvertrag zu fixieren,
oder wir müssen uns von 250 Mitarbeitern trennen.“ Grasl favorisiert jedoch Variante drei, die Ausgliederung von Nicht-Kernbereichen wie zum Beispiel der technischen Dienste
oder von Verwaltungseinheiten in Tochtergesellschaften – eventuell mit Neuanstellung der Mitarbeiter zu neuen Bedingungen, denn nur das könnte die Kosten auch relativ
rasch senken.
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Ist das wirklich der Weg des ORF – die Austöchterung ? Die drei Geschäftsführer blieben jedenfalls konkrete Antworten schuldig. Ja, es wird darüber nachgedacht, ja es gibt ja noch eine Klausur Mitte Juni und vielleicht, aber das wollten sie auch nicht
zusagen, könne man ja Ende Juni schon mehr erfahren. Der Betriebsrat wird eine weitere BV aus aktuellem Anlass kurzfristig anberaumen und ein weiteres Hearing veranstalten.
Niedrige Gehälter in der OMC: Ein weiteres heißes Eisen blieb die Nichtvalorisierung der Gehälter in der OMC. Die Folgen bereits heuer schon ca. 10 % Einkommensverlust bezogen auf 2010 auf Grund der gestiegenen Preise. Keiner der drei GF wollte ein
konkretes Angebot machen, doch bei diesem Punkt muss es zu einem konkreten Verhandlungsergebnis für 2014 kommen.
Wir verlangen eine kollektive Anhebung 2014 auf Basis der Ist-Gehälter! Es zeigten sich die Geschäftsführer fast hilflos, ihnen
seien die Hände gebunden, es gelte die Vorgaben des Aufsichtsrats zu erfüllen. Dabei wurde deutlich, was Austöchterung auch bedeutet:
Immer mehr Entscheidungsbefugnisse werden verlagert und so dem direkten Zugriff auf wirkliche Mitbestimmung entzogen.
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Einstufungen:
Auch im Hinblick auf die Einstufungen in die laut Kollektivvertrag fixierten Verwendungsgruppen gab es Unmut seitens der Kolleginnenschaft: Da offensichtlich nicht genau hingeschaut worden ist, was der/die einzelne wirklich macht, bzw. auf Veränderungen was das tatsächliche Aufgabenfeld betrifft, nicht reagiert wird. Wir als Betriebsrat haben diese Punkte ebenfalls schon mehrfach moniert und wir werden eine Einzelfallprüfung verlangen- gerade im Hinblick darauf, dass Mindestgehälter in der OMC mittlerweile Realität sind!
Thema Standortschließungen:
Was ziemlich sicher sein dürfte, in allzu ferner Zukunft wird der Radio-und Online-Betrieb an den Standorten Heiligenstadt und Funkhaus eingestellt werden, das zumindest nach
einhelliger Meinung der Geschäftsführer,die lediglich das RSO-Wien und das RadioKulturhaus am Standort Funkhaus in absehbarer Zukunft spielen sehen. Als wir nachhakten,
wurde das wiedergegeben, was auch schon im Standard publiziert wurde: Offenbar sind sich Grasl und Wrabetz uneinig, der eine will zugunsten des Programms
aufs Orchester verzichten, der andere nicht. Ein offener Punkt, der in guter alter ORF-Manier in die Urlaubszeit vertagt wird.
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Allfälliges:
Am Ende der BV äußersten Kollegen aus den neu in die OMC übernommenen Abteilungen Programmpromotion/Grafik den Wunsch nach einer zusätzlichen betriebsrätlichen
Vertretung aus „den eigenen Reihen“. Wir als Betriebsrat der OMC sind optimistisch, eine Lösung zu finden und werden dazu so rasch wie möglich ein Ergebnis präsentieren.

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